PostHeaderIcon Aktuelle Entwicklungen im Universitätswesen

Die größte Entwicklung, die in der jetzigen Zeit im Universitätswesen beobachtet werden kann, ist die angestrebte Vereinheitlichung von universitären Abschlüssen im europäischen Bildungsraum. Dies geschieht durch den Bologna-Prozess. Er ist jedoch nicht auf Europa beschränkt – über 45 Länder sind bereits bei diesem Vorgehen involviert. Hierbei ist der wichtigste Grundgedanke, dass universitäre Bildungsabschlüsse auch im Ausland anerkannt werden können. Während es eine lange Zeit nur das Diplom und den Magister in Deutschland gab, welche aufgrund unterschiedlicher Lehrpläne und Voraussetzungen im Ausland oftmals nicht anerkannt wurden, so wurde eine Umstellung dieser Abschlüsse bis zum Jahr 2010 zum Bachelor und Master durchgeführt. Diese Titel sind bereits seit langer Zeit im Ausland bekannt und haben dort einen gewissen Stellenwert. Notwendig war hierbei eine Anpassung des Lehrplans. Waren Diplomstudiengänge beispielsweise früher oft der Schule nachempfunden und wurden in einzelnen Fächern unterrichtet, so findet die Lehre heute modular statt, es werden fächerübergreifende Prüfungen geschrieben und auf eine größere Verzahnung verschiedener Themengebiete wird großer Wert gelegt. Jeder Studiengang, der mit einem Bachelor oder Master abschließt und im Ausland bestand haben soll, muss nach dem Bologna Abkommen akkreditiert sein, das heißt er erfüllt die Voraussetzungen an das Kurrikulum, welches dann den Studenten gelehrt wird. Dieser Prozess hat viele Vorteile für junge Menschen gebracht, die nun nach ihrem Abschluss nicht mehr an den Arbeitsmarkt ihres Heimatlandes gebunden sind. Wer als hochqualifizierter Deutscher keine Anstellung findet, kann sich im europäischen Umland umsehen und wird dort oftmals gerne als Fachpersonal von internationalen Konzernen angestellt. Gleichzeitig wurde durch diesen Prozess jedoch auch der Konkurrenzdruck verschiedener Universitäten erhöht und gleichsam auch der Druck auf den Arbeitsmarkt. Dieser muss wettbewerbsfähig bleiben, wenn die Heimatländer das Abwandern hochqualifizierter Fachleute verhindern wollen.

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